Roel Dieltiens Barockcello
Roel Dieltiens, Violoncello
J. S. Bach: aus den 6 Suiten für Violoncello solo, Nr. 3 und 4, BWV 1009 und 1010
Viele Geheimnisse umranken die sechs Suiten für Violoncello solo von Johann Sebastian Bach: Man weiss bis heute nicht genau, wann sie komponiert wurden, und es existiert auch keine Handschrift von Bach selbst. An den Interpreten stellen sie hohe Anforderungen, und so waren sie unter Cellisten als grossformatige Etüden für Virtuosen verschrien, anspruchsvoll und vertrackt. Einer breiten Öffentlichkeit kamen die Cellosuiten erst durch den Cellisten Pablo Casals ins Bewusstsein. Anfang des 20. Jahrhunderts war er der erste, der sie komplett aufführte und ihre Bedeutung neu einschätzte: «Sie sind die Quintessenz von Bachs Schaffen, und Bach selbst ist die Quintessenz aller Musik.“ Heute gehören sie zu den meistgespielten Kompositionen für ein solistisches Streichinstrument. In diesem Jahr werden bei flimsfestival alle sechs Suiten zu hören sein, aufgeteilt in drei Konzerte, interpretiert von drei sehr unterschiedlichen musikalischen Persönlichkeiten. Der belgische Cellist Roel Dieltiens hat einen exzellenten internationalen Ruf und wird heute als Autorität sowohl auf dem modernen als auch auf dem barocken Cello anerkannt. Seine starke Persönlichkeit, seine unwiderstehliche Musikalität und sein unkonventioneller Ansatz führten ihn zu allen grossen Konzertpodien der Welt, und auch als Kammermusiker und Gründer des berühmten Ensemble Explorations wurde er international bekannt. Als Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste ist er der Schweiz verbunden. Seine Interpretation von Bachs Cellosuiten auf dem Barockcello wurde als ein Meilenstein gefeiert und mit mehreren Preisen ausgezeichnet.