Ils Fränzlis da Tschlin Engadiner Volksmusik
Ils Fränzlis da Tschlin
Domenic Janett, Klarinette
Anna Staschia Janett, Geige
Cristina Janett, Cello
Madlaina Janett, Bratsche
Curdin Janett, Kontrabass 
Dauer: bis 19.15 Uhr
Eintritt: CHF 33.- (18.- ermässigt, Familienkarte 75.-)

Tickets: Starticket.ch
«Auf der Alm, da gibts koa Sünd», das ist seit längerem wissenschaftlich erwiesen. Wenn man aber die Mitglieder der «Fränzlis da Tschlin» genauer anschaut, ist man sich da aber plötzlich nicht mehr ganz so sicher. Zumindest in musikalischer Hinsicht sind Janetts ja alles andere als stubenrein. Ausgehend von der traditionellen Engadiner Volksmusik streunen sie nun schon seit mehr als dreissig Jahren mit Lust und Freude durch alle möglichen und unmöglichen Musikstile, fischen dabei auch gerne mal in seichten Gewässern und springen dem Kitsch manchmal nur um Haaresbreite von der Schippe. Vorbild ist und bleibt dabei der blinde Unterengadiner Violinist Franz-Joseph «Fränzli» Waser (1858 –1895). Dieser fiedelte sich mit seinen Brüdern und Kumpanen im vorletzten Jahrhundert durchs ganze Engadin und geigte unverzagt was ihm gefiel und dem Publikum gefällig war. Wo er und seine Mitmusikanten auftauchten, ging es hoch zu und her, man tanzte bis in die Morgenstunden, und sogar die eine oder andere filmreife Wirtshausschlägerei ist überliefert (oder gut dazu erfunden).
In Gedenken an die Schandtaten des «Ur-Fränzli», im Rückblick auf eigene kleine Schelmenstücke und im Hinblick auf die kommenden Streiche der allmählich überhandnehmenden junger Generation nennen die «Fränzlis da Tschlin» ihr neues Programm nun folgerichtig «Jugendsünden». Mit einem Augenzwinkern legen die fünf MusikantInnen hier – in musikalischer Form natürlich – ihre heimlichen Leidenschaften auf dem Tisch: Man ist ja nicht nur «Fränzli», sondern auch Jäger, Jazz- und Schlagerfan, hat zuweilen Sehnsucht nach den grossen Zeiten der Oberkrainer, wäre manchmal gerne Tirolerin, Filmregisseur oder Cowgirl. Apropos Girl: 2015 hat nicht nur die junge Generation, sondern auch noch das weibliche Geschlecht die Überhand gewonnen bei den «Fränzlis da Tschlin». Ob überhaupt und wie sich dies musikalisch und gruppendynamisch auswirkt, wird sich weisen. Es kann aber auf jeden Fall davon ausgegangen werden, dass die Fränzlis und Fränzlinnen, weiterhin fröhlich musikalisch sündigen werden, auf der Alm, in Tschlin und anderswo.