Holger Schäfer Minnesänger
Treffpunkt: in der Nähe der Talstation Caumsasee-Lift 

Dauer: bis 10:30 Uhr 

Eintritt

Eintritt frei, Kollekte
Minnesänger waren Dichter, Komponisten und Interpreten zugleich, die die weltliche Lyrik und Liedkunst des Mittelalters verkörperten. Die Wurzeln dieses musikalischen Berufsstandes liegen im letzten Drittel des 11. Jh. bei den Troubadours in Südfrankreich und ein Jahrhundert später bei den Trouvères in Nordfrankreich. Vorgetragen wurde diese Gesellschaftskunst z.B. bei Reichstagen, an Fürstenhöfen oder in den Städten. Die Dichter sangen meist selbst, liessen sich aber oft von Instrumentalisten auf Fiedeln, Lauten oder Harfen begleiten. Die Instrumente besorgten Vor-, Zwischen- und Nachspiele. Minnesang war eine hochstilisierte Formkunst, der Minnesänger ein hochspezialisierter Künstlertypus.

Heute bezeichnen sich nur noch ganz wenige Menschen als Minnesänger – Holger Schäfer ist der wohl bekannteste Zeitgenosse Deutschlands: bereits zweimal wurde er als „Minnesänger des Jahres“ ausgezeichnet und erlangte durch Auftritte im Fernsehen und an Mittelalterfesten grosse Popularität. Er begleitet sich selbst an der keltischen Harfe und singt am Sonntagmorgen vom Ruderboot aus. Die Liedtexte erzählen, wie Walther von der Vogelweide von einem Strohhalm lernte, ob eine Gans einen Falken stehlen kann und ob Richard Löwenherz wirklich von einem Minnesänger befreit wurde. Damit greifen wir auf eine jahrhundertealte Tradition der Nachrichtenübermittlung zurück, die zugleich der Unterhaltung diente. Nur dass sie heute nicht am Königshofe stattfindet, sondern draussen, in der Idylle an den Ufern des Sees, und somit auch nicht nur den Mitgliedern der Königsfamilie vorbehalten ist.